Kreisvorstand und Kreistagsfraktion besuchen Gedenkstätte Stalag 326

Zusammen mit der Grünen Kreistagsfraktion hat unser Kreisverbands-Vorstand das Stalag 326 in Schloß Holte-Stukenbrock besucht. Wir haben uns ein Bild über die historischen Zusammenhänge und die bisherige Arbeit des Fördervereins der Gedenkstätte gemacht.

Grundlage der Arbeit in der Gedenkstätte ist das hohe Engagement des Fördervereins sowie anderer Initiativen, Einzelpersonen und Institutionen. Mit wenigen finanziellen Mitteln wurde hervorragende Arbeit geleistet. Eine besondere Herausforderung ist die Lage der Gedenkstätte, denn sie befindet sich auf dem nicht frei zugänglichen Gelände der Polizei. Dies ist zugleich Schutz für die Gebäude, aber auch oft Hindernis für interessierte Besucher*innen.

„Gedenken“ kann an diesem authentischen Geschichtsort vielschichtig wahrgenommen werden. Dies geschieht unter anderem durch die ausführliche Dokumentation und Ausstellung sowie die pädagogische Arbeit mit Jugendlichen. Durch intensive Archivarbeit werden den Opfern Namen und Lebensgeschichte zurückgegeben. Angehörigen wird es ermöglicht, sich zu verabschieden, auch durch den Besuch des nahe gelegenen Friedhofs. Das hat das Team des Vereins vom Stalag 326 in den letzten 30 Jahren mit viel Einsatz und Energie ermöglicht.

Die Bedeutung der Gedenkstätte ist immer weitergewachsen, auch wenn die Zahl der Besucher*innen pro Jahr überschaubar ist. Jetzt soll nach dem Willen des LWL daraus eine Gedenkstätte von nationaler Bedeutung entstehen. Eine Machbarkeitsstudie hat gezeigt, dass mit dem LWL als Träger eine größere Lösung möglich ist. Entsprechende Fördermittel für den Ausbau wurden in Aussicht gestellt. Das begrüßen wir ausdrücklich und hoffen, dass das Projekt nicht an der erforderlichen Übernahme eines Teils der jährlichen Betriebskosten durch die OWL-Kommunen scheitert. Denn das Leid der Opfer und die Verantwortung der Täter, insbesondere der Deutschen Wehrmacht, müssen im öffentlichen Bewusstsein wachgehalten werden.

Wir verstehen aber auch die Sorge des Fördervereins, wie in so einem großen Rahmen ihre bisherige Arbeit fortgesetzt werden kann. Das Gespräch mit dem Förderverein hat deutlich gemacht, dass jetzt ein passendes Konzept erforderlich ist. Nur so können der Ausbau und die entstehenden Kosten, aber auch der wissenschaftliche und gesellschaftliche Auftrag festgelegt werden.

Uns GRÜNEN ist es wichtig, dass die historische und pädagogische Arbeit mit dem Verein, der sich so verdient gemacht hat, seiner jahrelangen Erfahrung und dem Wissensschatz der Vereinsmitglieder fortgeführt werden kann. Dafür braucht es stetige Kommunikation mit allen Entscheidungsträgern in Land, Bund, Kreis und vor Allem auch mit dem Förderverein. Nur so kann dieser historische Ort eine Gedenkstätte von nationaler Bedeutung für die Menschen aller Nationen werden.