Unser Statement zum Nationalpark Egge
Was müsste ein zukünftiger Nationalpark Egge nach unserem Ermessen leisten?
- Er muss die Natur schützen, erhalten und entwickeln.
- Er muss für die Bevölkerung erlebbar werden.
- Er dient der Forschung.
Image
Ein Nationalpark Egge könnte erheblich zu einem positiven Image für die gesamte Region beitragen. Der zu erwartende Tourismus hätte einen begünstigenden Einfluss auf wirtschaftliche Aspekte.
Wir denken, dass auch die Tourismusbranche einen vor- und nachgelagerten Bereich aufweist, deren Wirtschaftsfaktor berücksichtigt werden sollte. So wird ein Nationalpark Informationszentren benötigen, die erstellt und betrieben werden müssen. Neben dem üblichen naturschutzfachlichen Informationszentrum können wir uns auch weitere Infozentren zum Thema „Artenschutz und Windenergie“ sowie „Wald der Zukunft, Holznutzung der Zukunft“ vorstellen. Informationszentren haben den Vorteil, dass sich Ausstellungen anpassen können. So lässt sich immer der aktuelle Forschungsstand darstellen.
Wirtschaft
Die durch einen Nationalpark gesteigerte Attraktivität der Region kann das Anwerben von Fachkräften in allen Wirtschaftsbereichen positiv beeinflussen und dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Aus der Erfahrung mit dem Nationalpark in der Eifel haben wir gute Kontakte zu Personen, die anfangs starke Bedenken hatten und inzwischen begeistert sind.
Größe
Nationalparke sollten eine nennenswerte Flächengröße aufweisen. Der kleinste uns bekannte Nationalpark in Deutschland ist der Nationalpark Jasmund mit ca. 3.070 ha. Auch nach Abzug der Wasserfläche verbleibt noch eine Landfläche von ca. 2.400 ha (Quelle: https://www.bfn.de/daten-und-fakten/nationalparke-deutschland).
Schutzkategorie
In der Egge sind die unterschiedlichsten Landschafts-, Pflanzen- und Tierarten zu finden und schon deswegen ist die Egge aus unserer Sicht Nationalparkwürdig. https://www.bund-nrw.de/publikationen/detail/publication/wildnisstudie-nordrhein-westfalen/)
Dem bisher veröffentlichten politischen Spektrum ist zu entnehmen, dass die Egge auch bei dem Verzicht auf die Ernennung eines Nationalparks einen hohen Schutzstatus bekommen soll. Es müsste jedoch einmal evaluiert werden, wie groß die Unterschiede zwischen dem vorgesehenen „hohen Schutzstatus“ und einer Ausweisung als Nationalpark sind.
Auch eine Ausweisung als Biosphärenreservat sehen wir sehr kritisch. Mit einer Mindestgröße von ca. 30.000 ha wird ein Mehrfaches der notwendigen Fläche für einen Nationalpark benötigt. Die Größe und das Konzept würden einen erheblichen Eingriff in das private Eigentum bedeuten. Fläche ist nicht vermehrbar, und die Begehrlichkeiten sind enorm. Aus Sicht der Raumplanung favorisieren wir deshalb kleinteiligere Flächenkulissen mit einem erhöhten Schutzstatus. Wenn wir diese Flächenkulissen im Rahmen der Biotopvernetzung klug miteinander koppeln, sind die Beeinträchtigungen auf die verbliebene Fläche geringer.
Prozess
Wir sprechen uns für das angedachte Beteiligungsverfahren der Landesregierung NRW für unsere Region aus. https://www.land.nrw/pressemitteilung/landesregierung-startet-prozess-fuer-zweiten-nationalpark-nordrhein-westfalen
Auf dieser Grundlage möchten wir folgenden Verfahrensvorschlag einbringen:
Für alle Interessierten und Beteiligten wird ein gemeinsamer Verhandlungsraum eingerichtet. Somit kann ein ergebnisoffener Prozess gestartet werden. Alle bisher eingeholten Informationen und Positionierungen können so zusammengetragen und bewertet werden. Letztlich bleibt abzuwarten, ob es ein für die Region tragfähiges Konzept für einen Nationalpark Egge geben kann. Mit diesem Konzept und einer dazugehörigen Flächenkulisse gehen wir in die Bewerbungsphase. Ob wir mit diesem Konzept überzeugen können, liegt dann in der Bewertung der Landesregierung.
Zusammenfassung – Darum sprechen wir uns für einen Nationalpark Egge aus
- Schutz der Natur
- Erholung für die Menschen
- Positiver Imageeffekt für die Region
- Förderung des Tourismus
- Positive wirtschaftliche Aspekte
Weiterführende Informationen: https://www.egge-nationalpark.de/
